Serenade, Text Zetungsbericht

Wenn ich mir was wünschen dürfte…die goldenen Zwanzigerjahre werden hundert

Gemischter Chor und zwei Gastchöre begeisterten das Publikum

Welzheim (lie).

Der Gemischte Chor des Liederkranzes Welzheim und seine beiden Gastchöre, Femmes Vocales und Stihlchor, ließen die Zuhörer am lauen Samstagabend im prall gefüllten Museumshof in den Goldenen Zwanzigerjahren schwelgen.

Gespannt schauten die Verantwortlichen beim Liederkranz auf den Museumshof. Mit zunehmender Zuhörerzahl wich die Spannung einem zufriedenen Grinsen, bis schließlich der Hof bis in die hinterste Reihe gefüllt war. Pünktlich um 19.30Uhr betraten dann auch die Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores die Podeste und warteten auf den ersten Einsatz von Dirigent Jürgen Nennemann. Mit dem schwungvollen „Wochenend und Sonnenschein“ begann das Programm und brachte das Publikum gleich in Stimmung. Danach traten die Moderatoren Veronika Droste-Limprecht und Eberhard Lieb erstmals auf, begrüßten das Publikum und führten mit Informationen zu der goldenen Zeit, den Liedern und kleinen Anekdoten humorvoll durch das Programm. Es folgten der Klassiker von Peter Kreuder „Ich hab am Anzug viele Taschen (ich brauche keine Millionen)“ und „Kauf die einen bunten Luftballon“ von Anton Profes. Waren es bis dahin nur lustige, lebensfrohe Lieder, besangen die Frauen des Gemischten Chores dann das Motto des Abends, „Wenn ich mir was wünschen dürfte“, ein melancholische Lied von Friedrich Holländer, der auch das folgende Lied komponierte, „Sexappeal“, gesungen  mit ausdrucksstarker Stimme von Christina Jüttner, die dann auch noch behauptete „Das Lied ist aus“. Tenor Marcus Ilg sang „Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt“. Nach „Ausgerechnet Bananen“ waren die Welzheimer dann erstmal fertig. Der Männerchor der Firma Stihl, gegründet 1957, übernahm unter seinem Dirigenten Roman Namakonov mit Klassikern der Comedian Harmonists „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Schöne Isabella von Kastilien“. Sie erzählten vom Papagei, der keine harten Eier frisst und vom schönen Fräuln Helen, das sie beim Baden gesehen hatten. In den Gesichtern des Publikums war zu sehen, dass es am Liebsten mitgesungen hätte. Mit dem schwungvollen Walzer „Tanzen möchte ich“ aus der Operette „Die Csárdàsfürstin“ von Emmerich Kálmán verabschiedete sich der Stihlchor unter dem anhaltenden Applaus des Publikums. Bei der Ankündigung von „Für Frauen ist das kein Problem“ von Max Raabe und Annette Humpe mussten die Moderatoren zugeben, dass sie leicht geschummelt hatten und nicht alle Musik aus den Goldenen Zwanzigern stammte, aber der Stil passte. Der Gemischte Chor trug das Lied mit humorvoller Choreographie vor, die darin gipfelte, dass die Sängerinnen den Dirigenten hinausbeförderten und das Dirigat selbst übernahmen.

In der folgenden Pause wurde bei Getränken und Häppchen vom Publikum reichlich Lob an die Sängerinnen und Sänger verteilt.

Femmes Vocales, ein Frauenensemble aus Bayreuth, unter Leitung von Jürgen Nennemann, verzauberte die Zuhörerinnen und Zuhörer nach der Pause mit dem gefühlvollen „Für eine Nacht voller Seligkeit“ von Peter Kreuder und dem eher frivolen „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre“ von Friedrich Hollaender mit ihren herrlichen Stimmen. Sie fragten den lieben Hans, was er denn mit seinem Knie mache, bevor zwei englische Lieder folgten. „Speak low“ von Kurt Weill und „I got Rhythm“ von George Gershwin rundeten den Auftritt der sechs Damen (drei fehlten wegen Krankheit) ab. Das Publikum reagierte begeistert.

Der erste Vorsitzende des Liederkranzes, Eberhard Lieb, sagte, er wolle sich vor den letzten beiden gemeinsamen Liedern bedanken, um das Publikum nicht mit Worten im Ohr, sondern mit Musik zu verabschieden. Er bedankte sich bei den Zuhörerinnen und Zuhörern für die Treue zum Liederkranz über eine lange Durststrecke und für sehr viel Applaus, der den ganzen Abend durchzog. Natürlich auch bei den Chören und ihren Dirigenten Jürgen Nennemann, der auch die Gesamtleitung hatte, und Roman Namakonov sowie dem Pianisten Michael Stauss, der die Chöre sicher und souverän begleitete.

Den Schluss bildeten die von Femmes Vocales und Gemischtem Chor gemeinsam gesungenen Stücke „Bel Ami“ von Theo Mackeben und „Irgendwo auf der Welt“ von den Comedian Harmonists. Nach der geforderten Zugabe bei einsetzender Dunkelheit verweilten noch viele zum gemütlichen Ausklang eines schönen Abends mit den Sängerinnen und Sängern und schwelgten noch in den Goldenen Zwanzigern.